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OberpfalzS3

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Dienstag, 10. April 2012, 23:42

Fragen zu Leistung/Drehmoment/Verlauf

Hallo zusammen,

vorhin ist mir beim Lesen verschiedener Themen rund um Leistungssteigerung ein Gedanke gekommen der mich zu weiteren Fragen führte. (Anhand eines Beispiels S3 2.0 Turbo)
Die wären:

- Warum muss das Drehmoment im Bereich 2.500 - 5.000 U/min begrenzt werden
- Warum fällt es danach ab
- Warum steigt die Leistung trotz Abfall des Drehmoments
- Warum haben Turbobenziner keine Leistungsplateaus
- Warum begrenzt man das Drehmoment mit Plateaus anstatt einen Hügel zu lassen

Der Gedanke der mir ins Hirn schoss wäre folgender:

Aufgrund einer Leistungssteigerung (folglich "LS" genannt) steigt ja bekanntlich auch die Belastung an den Motor. Da der S3 nun aber sein MaxLeistung erst bei 6.000 U/min hat, könnte man doch die LS auf den Bereich von 5.000 bis 6.500 U/min auf zb 300 PS begrenzen, womit man nur knapp über der Serienstreuung von 10% (295 PS) liegen würde.
Wäre diese Version der LS nicht weniger belastend für den Motor? Oder wäre die Mehrbelastung in den veränderten Bereichen 5.000-6.000 und 6.000-6.500 auch so groß, als wenn man dieses große Plateau gleich in Form des normalen "LS Hügels" lassen würde.

Zur Veranschaulichung meiner Fragen, habe ich ein VCDS Daten Diagramm mit Serienstand angehängt.
(Nach Leistungsprüfstand müsste das Drehmoment bei 390 NM und die Leistung bei 295PS liegen (DIN)).

Hoffe auf informative Antworten unserer Motorspezialisten.
(Hab das Thema auch bei MT eröffnet und ein breiteres Spektrum an Antworten zu erhalten, da sich hier wohl nicht alle einig sein werden vermute ich)

Mfg
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Psychedelic

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Mittwoch, 11. April 2012, 09:25

Hallo,
bin leider kein Turbofreak, hoffe jedoch das dir einige Antworten weiter helfen.

Der große Grundsatz ist Leistung = Kraft * Zeit * Weg .
Die Kraft (NM) haben was mit dem Motormitteldruck und den Füllung zu tun. Der Turbolader arbeitet bis zu einem bestimmen maximum an Drehzahl und fördert damit immer die gleiche Luftmenge wenn die diese erreicht ist. Umso höher die Drehzahl beim Motor, umso mehr Frischgas setzt er durch, der Turbolader fördert jedoch immer die gleiche Menge, dadurch nimmt automatisch dir Füllung der Zylinder ab und wiederum auch die freigesetzte Energie, da weniger Kraftstoff verbrannt werden kann.
Es spielen auch sicherlich noch andere Faktoren mit dazu, z.B. die Öffnungszeiten der Ventile sind bei hohen Drehzahlen kürzer und die Gasträgheit sorgt da dann auch nochmal zusätzlich für weniger Füllung der Zylinder.

Was müßte man folglich machen, um dem entgegen zu wirken......
1. Turbolader höher drehen lassen (ist recht simpel umzusetzen, jedoch absolutes Bauertuning), man bedenke das der Turbolader dann sehr schnell mal überdreht und defekt ist. Auch den Punkt "dünnere Luftdichte bei Höhenmetern" sollten beachtet werden, sprich laßt man den Turbolader höher drehen, kommt man sehr schnell bei Passfahrten in den Alpen in den Überdrehungsbereich des Laders, da z.B. bei 2000 Höhenmeter dünnere Luft ist und der Lader höher drehen muß damit der selbe Ladedruck ansteht.
2. Größeren Turbolader verbauen. den maximalen Ladedruck wird es erst später erreichen, da er mehr Abgase für den Antrieb benötigt. Jedoch wird man mit mehr geförderte Luftmenge belohnt und bekommt bei hohen Drehzahlen entsprechend mehr Füllung.
3. Bessere Kühlung der Ladeluft, umso kälter umso mehr Luftdichte, umso weniger Belastung des Motors, da die Gesammttemperatur kühler wird. Auch die Neigung zum Klopfen wird dadurch sehr gut verringert, man kann die Zündung weiter vor den OT schieben um die Klopfgrenze des Kraftstoffs optimal auszunutzen, somit gibt es auch mehr Leistung. (Wenn die Klopfregelung eingreift, wird der Zündzeitpunkt in Richtung Expansionstakt verschoben, was die Leistung mindert)

Gibt sicherlich auch noch weitere Dinge die man ändern könnte, die drei sind mir aufs Erste eingefallen.

Grüße,
Psychedelic
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OberpfalzS3 (11.04.2012)

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Wednesday, 11. April 2012, 12:48

Intressant, da ich immer davon ausging ein Turbo bringt bei höheren Drehzahlen mehr Power als ein Kompressoer, weil der Turbo mit der Motordrehzahl zusammenhängt und der Kompressor unabhängig der Motordrehzahl Ladedruck aufbaut.
Ein größerer Turbo bringt Nachteile mit sich, das BiTurbosystem wird wohl die Kosten wesentlich erhöhen aber die Vorteile beider Turbos vereinen?

Mfg
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earlgrey

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Wednesday, 11. April 2012, 13:03

Zu diesen Turbodingen gibt es sehr schöne Abhandlungen des users @lerri im RS3-Forum.

Psychedelic

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Wednesday, 11. April 2012, 13:52

Hallo,
bei den jetzigen Biturbogeschichten weiß ich, das es gerade bei den 4Zylindern inzwischen fast nur die Twinscroll-Lader sind, was mit Stoßaufladung arbeiten. z.B. bei einem 4 Zylinder-Motor werden im Turbokrümmer nur Zylinder1+4 und 2+3 zusammengefaßt, die komplette Zusammenführung geschieht dann erst direkt im Turbolader. Dadurch gibt es weniger gegenseitige Störungen der einzelnen Gasstöße und es gibt einen geringeren Gegendruck im kompletten Abgasbereich, was wiederum den Lader schneller auf Drehzahl bringt.

Grüße,
Psychedelic
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earlgrey

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Wednesday, 11. April 2012, 18:31

Twinscroll lader sind in den neueren R6 des zB 335i BMW der Ersatz für Biturbo der ersten Ausgaben und auch des
M 135i.
Auch mein Vectra hat als V6 einen Twinscroll Lader.

Kann wirklich nur nochmal auf das RS3 forum www.audirs3.de

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »earlgrey« (11. April 2012, 18:33)